Blutegeltherapie – eine Erfahrungsheilkunde  | Susanne Jahnke Heilpraktikerin

Hirudo Medicinalis / Verbana – oder die kleinen "Mediziner"

 

 

 

Geschichte

Das Aufsetzen von Blutegeln auf die Haut ist ein sehr altes und effektives

Verfahren um eine Blutausleitung und Entgiftung herbeizuführen.

Seitdem Menschen einander heilen spielen Blutegel dabei eine bedeutende

Rolle. Erste Hinweise auf die Blutegelbehandlung finden sich bereits 1500

v.Chr. in Ägypten, später in Indien (Ayurveda) und in China (TCM). In Europa

wurden Blutegel seit ca. 200 v. Chr. zur Schmerzlinderung, Fiebersenkung,

Entspannung und bei rheumatischen Erkrankungen eingesetzt.

Bei den Germanen wurde das Wort "Blutegel" z. B. nahezu synonym mit

dem Wort "Heiler" verwendet. Dhanvantari, der indische Gott des

Ayurveda, trägt einen Blutegel in einer seiner vier Hände, und im Englischen

wurden die Heiler des Mittelalters als "leecher" [leech (engl.) = Blutegel]

bezeichnet.

 

Allgemeines

Die Blutegeltherapie gehört, wie auch der Aderlass, das blutige

Schröpfen oder das Einritzen der Haut zu den klassischen Blutentziehungs-

verfahren der Ausleitungsmedizin. Man bezeichnet die Blutegeltherapie auch

als sanften Aderlass. Durch das Speichelsekret der Egel geht die Wirkung

jedoch über eine reine Ausleitung hinaus.

Der Blutegel ist eine hochkomplexe, "biologische Apotheke" mit einer

Vielzahl von Wirkstoffen, wovon auch Bestandteile in manchen Arzneimitteln

der Schulmedizin zum Einsatz kommen.

 



   Die Wirkweise der Blutegelbehandlung beruht auf mehreren Faktoren: dem Bissreiz

   (über den kutiviszeralen Reflexbogen wird dabei eine nervös-reflektorische Reaktion

   auf innere Organe, den Bewegungsapparat und die Haut ausgelöst), den im Speichel

enthaltenen Substanzen, die durch den Biss abgegeben werden und dem stattfindenden Aderlass. Dieses Zusammen-

spielen dieser drei ineinandergreifenden Prozesse und – vor allem die Wirkstoffe im Blutegelspeichel – ist einzigartig!

 

 

Das breite Spektrum dieser natürlichen Wirkweisen ermöglicht die Anwendung der Blutegel bei einer Vielzahl von

Beschwerden, sowohl bei akuten als auch chronischen Krankheitsbildern, ebenso in der Prävention. Dabei hat sich ein

gezieltes systemisches Ansetzen der Egel (spezielle Körperzonen in einer bestimmten Reihenfolge) traditionell bewährt.

 

 

Blutegel sind als Fertigarzneimittel eingestuft und unterliegen den gleichen hohen Anforderungen an Sicherheit und

Qualität, wie sie auch an alle anderen zulassungspflichtigen Arzneimittel gestellt werden.