Fremdes ist nur solange fremd, bis man einen Schritt darauf zugeht und sich der

Blickwinkel ändert.                                                            Weit. von einem Weg um die Welt.

 

Mein großes Interesse an Menschen und die Freude am therapeutischen Arbeiten, führte mich

zunächst beruflich in die Physiotherapie. Doch unmittelbar nach meiner Ausbildung kam ich mit

der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) in Berührung. Das erlangte Wissen über Anatomie,

Physiologie und Behandeln erwies sich bald als eine gute medizinische Grundlage für mein folgendes

Eintauchen in ein ganzheitliches Verständnis von Medizin und Heilung. Im Laufe der Zeit verstand

ich Dr. Zhang's Worte, die Laotse zitierten: "Die Darstellung der Wirklichkeit ist nicht die Wirklichkeit

selbst."  Es gibt also einen Teil den wir nicht sehen und damit kaum verstehen, der aber existiert.

Dieser Teil, das wirkende Qi, beschreibt alles Kosmische - Sichtbare und nicht Sichtbare. Es ist

Ursprung aller substanzieller und atmosphärischer Phänomene, es ist die universelle Treibkraft, die

alles durchdringt, hervorbringt und ohne die kein Leben und somit auch keine Strukturen (Anatomie)

und Funktionen (Physiologie, Stoffwechsel) existieren würden. Mit diesem grundlegenden Verständnis

der TCM richte ich meinen Blick mit großer Aufmerksamkeit auf Ihr gesamtes Leben (inneren und

äußeren Kosmos) und nicht nur auf das entwickelte Symptom. Meine therapeutische Arbeit wird

von empathischer Begegnung bestimmt, bei der ich mich vertrauensvoll Ihrer gesundheitlichen

Geschichte als auch den Lebensthemen widme, die Sie belasten oder tief bewegen.

 

Eine ganzheitliche und individuelle Sicht auf den PatientenIn halte ich für das fruchtbarste Rezept

auf dem Weg der Regulierung und Heilung und beinhaltet bestenfalls eine interdisziplinäre

Kompetenz aller Mit-Behandler. Denn die daoistische Lehre, die der TCM zugrunde liegt, benennt

nicht entweder oder, sondern sowohl als auch - immer in individuell genauer Abwägung von

Sinn und Nutzen.

 

An dieser Stelle danke ich meinen ehemaligen KollegenInnen im "Zentrum für ganzheitliche

Schmerzmedizin Dresden" für die vielen Jahre erfolgreicher Zusammenarbeit im multimodalen

Konzept der Schmerzmedizin.

Dabei möchte ich meinen TCM-Partner und Qi Gong Lehrer Peter Peschel besonders erwähnen.

Bis zuletzt hat uns die chinesische Medizin nicht nur in ihrer Anwendung für die PatientenInnen

verbunden - so oft sind wir in erfrischenden, wie auch tief philosophischen Gesprächen in die

Weisheitslehren der Welt eingetaucht und haben uns wunderbar bereichert. Durch seinen viel

zu frühen Tod bleibt mir die lebendige Erinnerung an einen großartigen Qi Gong Lehrer und

Menschen, der mit Sanftmut, Toleranz und Geduld die Menschen unterrichtet und bewegt hat!

 

Ihre Susanne Jahnke